Spritzwasserkonditionierung
Für eine optimale Pflanzenschutzwirkung spielt neben den Kriterien wie Dosierung, Applikationszeitpunkt,
Wachstumsbedingungen der Kulturen und Witterungsbedingungen die
Wasserqualität
eine entscheiden-de
Rolle. Diese kann sich hinsichtlich des Gehaltes an Calcium- und Magnesium-Ionen (
Wasserhärte
), dem
pH-
Wert
sowie der
Temperatur
unterscheiden. Die für den jeweiligen Spritzvorgang verwendete Wasserqualität
kann die Menge des verfügbaren Wirkstoffs durch folgende zwei Faktoren beeinflussen:
Wasserhärte
Diese wird definiert über den Anteil positiv geladener Ca- und Mg-Ionen im Wasser. Einteilung von weich bis
sehr hart (hoher Ionenanteil). Es kann zu einer Bildung eines nicht mehr umkehrbaren Komplexes mit den
zumeist negativ geladenen PS-Mitteln führen. Diese Festlegung findet sofort nach Kontakt des PSM mit dem
Wasser statt. Daher muss das Wasser
vor dem Ansetzen der Spritzbrühe
konditioniert werden. Je höher der
Wasserhärtegrad in der jeweiligen Wasserquelle ist, desto größer ist die Gefahr einer Festle-gung von
Wirkstoffen in der Spritzbrühe. Gerade bei reduzierten Aufwandmengen von Pflanzenschutz-mitteln kann eine
weitere Reduzierung der Wirkstoffverfügbarkeit durch die Ionenbindung zu Wirkungs- verlusten führen (speziell
Glyphosate sind gefährdet). In Deutschland gibt es regionale Unterschiede bei der Wasserqualität.
Generell wird eine Überprüfung der eigenen Wasserbezugsquelle (z.B. Brunnen) empfohlen. Die Auf-
wandmenge von regulierenden Produkten hängt von der jeweiligen Wasserhärte ab.
pH-Wert
Durch Hydrolyse (Zersetzung) wird die Abbaurate von verschiedenen Pflanzenschutzmitteln beeinflusst. Hier
reagieren die einzelnen Wirkstoffe sehr unterschiedlich (so werden zum Beispiel systemische Mittel schlechter
aufgenommen).
Ein zu hoher pH-Wert kann außerdem die Geschwindigkeit der Wirkstoffaufnahme beeinflussen. Für eine
optimale Wirkung wird ein pH-Wert von 5 empfohlen, der durch eine Ansäuerung bei zu hohen pH-Werten
erreicht werden kann.
Übersicht von Zusatzmitteln zur Wasserkonditionierung:
Produkt
Inhaltsstoffe
Anbieter
Aufwand
pH-Wert
Wasserhärte
Bemerkungen
Citronensäure
Citronensäure
Feinchemie 200 g/100 l
Wasser
einfache Regulierung des pH-
Wertes, speziell bei Insektiziden
hilfreich
X-Change
Ammoniumsulfat und -
propinat-Lösung
De Sangosse
150 - 200
ml/100 l
Wasser
Schaumstopp enthalten,
Befeuchtigungskomponente, keine
Mischung mit Tribenuron
zusätzliche Netz-/Haftwirkung,
abdriftmindernd, Schaumstopp
Spray Plus
80 % Monocarbamid
Dihydrogensulfat; 20 % FHS Belchim
abhängig
von
Wasserhärte
mit vielen PSM und Flüssigdüngern
mischbar, keine Mischung mit
Tribenuron
Aquasol
Polymer, Zusätze
Lebosol
0,25%-0,5%
PH-FIX 5
Phosphorsäure, FHS Sudau Agro
abhängig
von
Wasserhärte
Verbesserung der Benetzung und
Wirkstoffaufnahme; Verbesserung
der Löslichkeit von Blattdüngern
Kantor
alkoxyliertes Triglycerid Agroplanta 0,15%
zusätzliche Benetzungs- und
Haftwirkung
Regulierung von